Das Schlimmste ist geschehen ...
- es ist unfassbar, Ihr geliebter Mensch ist nicht mehr da.
Und die Welt dreht sich
einfach weiter.
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Gedanken, Gedichte und Gebete
Der Segen der Trauernden
Gesegnet seien alle, die mir jetzt nicht ausweichen.
Dankbar bin ich für jeden, der mir einmal zulächelt
und mir seine Hand reicht, wenn ich mich verlassen fühle.
Gesegnet seien die, die mich immer noch besuchen,
obwohl sie Angst haben, etwas Falsches zu sagen,
Gesegnet seien alle, die mir erlauben, von dem Verstorbenen zu sprechen.
Ich möchte meine Erinnerungen nicht totschweigen.
Ich suche Menschen, denen ich mitteilen kann, was mich bewegt.
Gesegnet seien alle, die mir zuhören,
auch wenn das sehr schwer zu ertragen ist.
Gesegnet seien alle, die mich nicht ändern wollen,
sondern geduldig so annehmen, wie ich jetzt bin.
Gesegnet seine alle, die mich trösten
und mir zusichern, dass Gott mich nicht verlassen hat.
Marie-Luise Wölfing
Philipp Poisel - Eiserner Steg
Ich atme dich ein und nie wieder aus
schließ dich in mein Herz, lass dich nicht mehr raus
Ich trage dich bei mir in meiner Brust
hätt alle Wege verändert, hätt ich sie vorher gewusst
Jetzt steh ich am Ufer, die Flut unter mir
das Wasser zum Halse, warum bist du nicht hier
Ich will dich einmal noch lieben, wie beim allerersten Mal
will dich einmal noch küssen in deinen offenen Haaren
- in deinem offenen Arm
Ich will einmal noch schlafen schlafen bei dir
dir einmal noch nah sein bevor ich dich für immer verlier
Wer achtet auf mich jetzt, dass ich mich nicht verlauf
und wenn ich jetzt falle, wer fängt mich dann auf
In all diesen Straßen kenn ich mich nicht mehr aus
da ist niemand mehr der wartet, der auf mich wartet Zuhaus
...Refrain
Im Zimmer nebenan
Ich bin nur in das Zimmer nebenan gegangen.
Ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für dich war, bin ich immer noch.
Gib mir den Namen, den du mir immer gegeben hast.
Sprich mit mir, wie du es immer getan hast.
Gebrauche nicht eine andere Lebensweise.
Sei nicht feierlich oder traurig.
Lache weiterhin über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Ich bin nicht weit weg,
ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.
(Fritz Reuter)
Lukas 7,12.13 - Der Jüngling zu Nain
Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe,
da trug man einen Toten heraus,
der der einzige Sohn seiner Mutter war,
und sie war eine Witwe;
und eine große Menge aus der Stadt ging mit ihr.
Und als sie der Herr sah,
jammerte sie ihn und er sprach zu ihr:
Weine nicht!
Die
Liebe hat sich gewandelt:
Sie ist nun unendlich zart und doch so stark,
still und dennoch voller Lebendigkeit,
fern, aber in jedem Augenblick gegenwärtig;
sie ist geheimnisvoll und doch ganz klar,
rein und frei von allen Dingen dieser Welt.
Nun ist sie daheim in der Geborgenheit des Herzens,
im Schutze der Erinnerungen:
unantastbar,
unbesiegbar,
unverlierbar.
Irmgard Erath